BESTÄTIGUNG DER PROGNOSE FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020 HINSICHTLICH UMSATZ UND BEREINIGTEM EBITDA, HÖHERE INVESTITIONEN IN F&E GEPLANT
Eckdaten der konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung und Segmentinformationen
1) Davon unverpartnerte F&E-Aufwendungen in Höhe von 21,6 Mio. ? in H1 2020 (H1 2019: 18,7 Mio. ?)
Davon entfielen 223,2 Mio. ? auf den Basisumsatz, ein Anstieg um 19 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (H1 2019: 188,0 Mio. ?), während die Erlöse aus Abschlags-, Meilenstein- und Lizenzzahlungen auf 7,8 Mio. ? zurückgingen (H1 2019: 19,1 Mio. ?). Aufgrund der deutlich geringeren Abschlags-, Meilenstein- und Lizenzzahlungen sowie der wie erwartet ab April 2020 auslaufenden Zahlungen von Sanofi für den Standort Toulouse ging die Bruttomarge auf 23,0 % zurück (H1 2019: 30,8 %). In der ersten Jahreshälfte 2020 investierte Evotec weiterhin stark in unverpartnerte F&E. So stiegen die Aufwendungen für unverpartnerte F&E auf 21,6 Mio. ? (H1 2019: 18,7 Mio. ?), hauptsächlich aufgrund verstärkter Forschungsinvestitionen im Bereich der Onkologie sowie in Plattformtechnologien wie PanOmics und die Zelltherapie-Plattform. Die geringeren Aufwendungen für verpartnerte F&E in Höhe von 8,2 Mio. ? (H1 2019: 10,6 Mio. ?) standen vor allem im Zusammenhang mit dem Portfolio für Infektionskrankheiten. Während die Kosten der Partnerschaft mit Sanofi in diesem Bereich vor allem als F&E-Aufwendungen ausgewiesen werden, wird die Erstattung durch Sanofi vollständig unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Der Gesamtaufwand für F&E blieb mit 29,8 Mio. ? im Vergleich zu 2019 nahezu stabil (H1 2019: 29,3 Mio. ?). Die Vertriebs- und Verwaltungskosten des Konzerns stiegen im ersten Halbjahr 2020 um 22 % auf 36,5 Mio. ? (H1 2019: 29,9 Mio. ?), was hauptsächlich auf den allgemeinen Personalzuwachs und die damit verbundenen Kosten sowie auf Transaktions- und Integrationskosten aus Kapitalbeteiligungen, die Konsolidierung von Just - Evotec Biologics und die Gründung von Evotec GT zurückzuführen ist. Das sonstige betriebliche Ergebnis der ersten sechs Monaten 2020 belief sich auf 32,2 Mio. ? (H1 2019: 31,3 Mio. ?) und wurde hauptsächlich durch Steuergutschriften für Forschung und Entwicklung sowie durch Weiterbelastungen von Sanofi für ID Lyon beeinflusst. Aufgrund einer Änderung der Steuervorschriften in der italienischen Gesetzgebung stiegen die gesamten F&E-Steuergutschriften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erwartungsgemäß weniger stark an. Das Betriebsergebnis verringerte sich auf 18,9 Mio. ? (H1 2019: 24,0 Mio. ?), was vor allem auf deutlich niedrigere Umsätze aus Abschlagszahlungen, Meilensteinen und Lizenzen zurückzuführen war. Evotec geht davon aus, dass die meisten Halbjahresmeilensteine lediglich leicht verspätet eintreffen, jedoch nicht entfallen. Die niedrigeren Abschlags-, Meilenstein- und Lizenzeinnahmen wirkten sich auch auf das bereinigte Konzern-EBITDA aus, das um 19 % auf 47,3 Mio. ? sank (H1 2019: 58,2 Mio. ?). Günstige Wechselkursentwicklungen hatten einen positiven Einfluss von ca. 1,7 Mio. ? auf das bereinigte Konzern-EBITDA. Das Periodenergebnis im ersten Halbjahr 2020 betrug 7,3 Mio. ? (H1 2019: 10,7 Mio. ?). Die Liquiditätslage von Evotec blieb in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 mit 275,7 Mio. ? (31. Dezember 2019: 320,0 Mio. ?) weiterhin robust. Der Mittelabfluss resultierte hauptsächlich aus den hohen Investitionen in das Sachanlagevermögen und Kapitalbeteiligungen. ÜBERZEUGENDE OPERATIVE PERFORMANCE IN BEIDEN GESCHÄFTSSEGMENTEN In der ersten Hälfte des Jahres 2020 setzte das Segment EVT Execute seinen starken Fortschritt der vergangenen Quartale fort. Evotec unterzeichnete in der ersten Jahreshälfte 2020 mehrere neue Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsvereinbarungen, z. B. mit Boston Pharmaceuticals, Ildong sowie weiteren, nicht bekanntgegebenen Partnern und verlängerte oder erweiterte bestehende langfristige Vereinbarungen (z. B. mit Amgen, Takeda). Evotecs hundertprozentige US-Tochtergesellschaft Cyprotex wurde von der US-Umweltschutzbehörde (EPA) erneut als bevorzugter Servicepartner für die nächsten fünf Jahre ausgewählt. Der Vertrag hat einen Wert von bis zu 13 Mio. $. Evotecs hundertprozentige Tochtergesellschaft Just - Evotec Biologics hatte einen erfolgreichen Start mit dem Bau der J.POD(R)-Anlage, der gut vorankommt, und der ersten J.POD(R)-Kooperation mit MSD zur Entwicklung innovativer Technologien für die Produktion von Biologika von höchster Qualität. Weitere zahlreiche neue Vereinbarungen wurden abgeschlossen (z.B. mit ABL, Ology). Nach Ablauf des Berichtszeitraums ging Just - Evotec Biologics eine Partnerschaft mit dem US-Verteidigungsministerium zur Entwicklung und Herstellung monoklonaler Antikörper (mAbs) zur Behandlung und/oder Prävention von COVID-19 ein. Der Vertrag mit dem Verteidigungsministerium hat einen Wert von bis zu 18,2 Mio. $. Auch das Entwicklungsgeschäft von Evotec zeigte im ersten Halbjahr 2020 sehr gute Leistungen und startete strategische Initiativen, trotz der außerordentlich schwierigen Umstände, insbesondere am Evotec-Standort in Verona. Im Juni 2020 erhielt Evotecs langfristiger Partner Zogenix von der FDA die Marktzulassung für das firmeneigene Medikament FINTEPLA(R) zur Behandlung von Dravet- und LGS-Syndromen und sicherte sich damit für sieben Jahre die Exklusivität für die kommerzielle Nutzung der Orphan-Drug (Medikament für seltene Krankheiten) in den USA. Evotec wird weiterhin der kommerzielle Herstellungspartner von Zogenix sein. In ihrem zweiten Segment, EVT Innovate, war Evotec im ersten Halbjahr 2020 ebenfalls sehr erfolgreich. Evotec baute seine führende Position im Bereich iPSC (induzierte pluripotente Stammzellen) aus. Nachdem Evotec die weltweiten Entwicklungs- und Vermarktungsrechte für das iPSC-basierte Diabetes-Zelltherapieprogramm von Sanofi zurückerhalten hat, beabsichtigt Evotec, dieses Programm im Rahmen seiner QRbeta-Initiative voranzutreiben. Mehrere weitere unverpartnerte iPSC-Initiativen zeigten im ersten Halbjahr 2020 sehr gute Fortschritte (z.B. Netzhauterkrankungen). Evotecs langfristiger Partner, die Bayer AG, entwickelt ihren P2X3-Antagonisten BAY1817080 weiter, ein Wirkstoff, der von Evotec stammt. Die Phase-IIa-PoC-Studie zeigte ein positives Ergebnis bei Patienten mit refraktärem chronischen Husten. Die Vorbereitungen für eine Phase-IIb-Studie bei Patienten mit refraktärem chronischen Husten laufen, ebenso wie die Vorbereitungen für weitere Studien in zusätzlichen Indikationen. Gemeinsam mit Samsara, Biocapital und KCK initiierte Evotec "Autobahn Labs", einen neuartigen virtuellen Inkubator (BRIDGE), um einen schnelleren Weg zur Entwicklung transformativer, neuer Therapien zu entwickeln und umzusetzen. Autobahn Labs befindet sich bereits in einer ersten strategischen, in ihrer Art einzigartigen, Partnerschaft mit der UCLA Technology Development Group, um die vielversprechendsten Forschungsbereiche zu identifizieren und voranzutreiben. In der ersten Hälfte des Jahres 2020 baute Evotec seine Strategie, durch Kapitalbeteiligungen, z.B. in leon-nanodrugs, QUANTRO Therapeutics und Exscientia, Aufwärtspotenzial zu generieren, weiter aus. Weitere Kapitalbeteiligungen erfolgten in Form von Folgeinvestitionen (z.B. Carrick) oder kleinerer Seed-Finanzierungen (z.B. Cajal Neuroscience). WICHTIGE STRATEGISCHE GESCHÄFTSERWEITERUNG IN NEUE MODALITÄTEN UND MÄRKTE Ein sehr wichtiger Schritt auf dem Weg zu Evotecs langfristigem Ziel, der führende Partner für vollständig multimodale Wirkstoffforschung und -entwicklung zu werden, war die Gründung des neuen Standorts Evotec GT in Österreich, der sich der Forschung und Entwicklung von Gentherapieprojekten widmet. Im April unterzeichnete Evotec GT eine langfristige Forschungsallianz mit Takeda, die ausgewählte gentherapeutische Projekte von Takeda für therapeutische Kernbereiche wie Onkologie, seltene Krankheiten, Neurowissenschaften und Gastroenterologie umfasst. Im Juni 2020 unterzeichnete Evotec eine strategische Partnerschaft mit Secarna Pharmaceuticals im Bereich der Antisense-Therapie und initiierte bereits ein erstes Projekt mit dem Ziel, eine Pipeline von verpartnerten Projekten im Bereich der Antisense-Oligonukleotid-Therapien aufzubauen. Bereits im ersten Quartal 2020 stieg Evotec in den Bereich der Formulierungsnanotechnologie ein, indem es eine strategische Partnerschaft mit dem Münchner Unternehmen leon-nanodrugs unterzeichnete.
Evotecs Aktionäre stimmten auf der virtuellen Hauptversammlung 2020 allen vom Vorstand zur Abstimmung gestellten Tagesordnungspunkten mit der erforderlichen Mehrheit zu. Die Aktionäre wählten ein neues Aufsichtsratsmitglied: Herr Kasim Kutay, CEO der Novo Holdings A/S folgt auf Dr. Michael Shalmi, der sein Aufsichtsratsamt niedergelegt hat. Im Mai wurde Kara Carter, Executive Vice President Infectious Disease bei Evotec, zur Präsidentin der International Society of the Antiviral Research (ISAR) ernannt. Kurz nach Ende der Berichtsperiode, am 01. Juli 2020, erwarb Evotec den "Biopark By Sanofi SAS" in Toulouse einschließlich aller Grundstücke und Gebäude des Sanofi-Geländes. Die Übernahme ermöglicht es Evotec, seine bestehenden Kapazitäten am Standort Toulouse erheblich zu erweitern und ein weiteres, langfristiges Wachstum seiner Aktivitäten in Toulouse zu sichern. Der Standort wird in "Campus Curie Toulouse" umbenannt.
Zum jetzigen Zeitpunkt bestätigt Evotecs Management die am 26. März 2020 im Geschäftsbericht 2019 veröffentlichte und in der Quartalsmitteilung am 14. Mai 2020 bestätigte Finanzprognose hinsichtlich der Konzernerlöse und des bereinigten EBITDA. Aufgrund zusätzlicher vielversprechender Investitionen in innovative Technologieplattformen und Entwicklungskandidaten im Bereich EVT Innovate plant Evotec noch stärker in Forschung und Entwicklung zu investieren. Deshalb wurde die Prognose für "unverpartnerte F&E" von zuvor etwa 40 Mio. ? auf nun etwa 45 Mio. ? angehoben.
1) EBITDA ist die Abkürzung für "Earnings before Interests, Taxes, Depreciation and Amortisation", d. h. das "Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen". Bedingte Gegenleistungen, Erträge aus negativem Unterschiedsbetrag und Wertberichtigungen der Firmenwerte, sonstiger materieller und immaterieller Vermögenswerte sowie das nicht-operative Ergebnis sind im bereinigten EBITDA nicht enthalten. 2) Die Prognose basiert auf unveränderten Wechselkursen gegenüber 2019 3) Trotz erhöhter F&E-Investitionen, des erwarteten Auslaufens der Sanofi-Zahlungen für den Standort Toulouse nach dem 1. Quartal 2020 und der deutlichen Steigerung des Geschäfts von Just - Evotec Biologics durch Investitionen in und den Aufbau von hoch innovativen J.POD(R)-Kapazitäten in den USA
Webcast/Telefonkonferenz In einer Telefonkonferenz in englischer Sprache werden die wesentlichen Ergebnisse näher erläutert und es wird über die aktuelle Geschäftsentwicklung berichtet. Darüber hinaus wird der Vorstand einen Ausblick zum laufenden Geschäftsjahr geben. Details der Telefonkonferenz Aus Deutschland: +49 69 201 744 220 Sollten Sie sich per Telefon einwählen, so können Sie die Präsentation parallel dazu im Internet unter https://webcasts.eqs.com/evotec20200812/no-audio verfolgen. Details zum Webcast Eine Aufnahme der Telefonkonferenz wird bis sieben Tage nach der Telefonkonferenz unter den Telefonnummern +49 69 20 17 44 222 (Deutschland), +44 20 3364 5150 (UK) und +1 844 307 9362 (USA), Zugangscode: 315597273# verfügbar sein. Zusätzlich wird der Webcast auf unserer Website unter https://www.evotec.com/finanzberichte archiviert. ANMERKUNG ÜBER EVOTEC SE ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN
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1115759 12.08.2020