Viscom AG: 2020 - Ein Jahr mit großen Herausforderungen. Auswirkungen der COVID-19-Pandemie belasten Geschäftsverlauf.
Viscom erzielte im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatz von 29.468 T? (Vj.: 42.395 T?). Die aktuelle Konjunkturlage und die damit einhergehende Investitionszurückhaltung der Kunden spiegelte sich auch belastend im Auftragseingang in Höhe von 25.304 T? (Vj.: 40.044 T?) wider. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit lag in den ersten sechs Monaten des aktuellen Geschäftsjahres mit -3.873 T? unter dem Wert der korrespondierenden Vorjahresperiode (Vj.: 1.611 T?). Wesentlicher Grund für die Abweichung zum Vorjahr war die gesunkene Gesamtleistung. Auf den deutlichen Rückgang der Gesamtleistung wurde mit verschiedenen Kostenreduzierungsmaßnahmen reagiert. Ergebnisentlastend wirkten sich neben den um 1.968 T? gesunkenen Personalaufwendungen, aufgrund von Kurzarbeit, dem Abbau von Urlaub und Überstunden sowie der Nichtbesetzung freiwerdender Stellen insbesondere die um 1.615 T? gesunkenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen, im Wesentlichen bedingt durch den Abbau von Zeitarbeitern sowie reduzierter Kosten für Reisen, Messen, Werbung, Veranstaltungen und Instandhaltung sowie der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge aufgrund der Erstattungen für Kurzarbeit, aus. Mit rund 72 % der Umsätze war Europa weiterhin die mit Abstand stärkste Region des Viscom-Konzerns und erzielte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020 einen Umsatz von 21.277 T? (Vj.: 27.330 T?) und lag damit mit 22,1 % unter dem Vorjahreswert. Der Umsatz im Heimatmarkt Deutschland betrug 12.067 T? (Vj.: 15.399 T?). Das Segmentergebnis in der Region Europa betrug -3.654 T? (Vj.: 1.372 T?), welches einer Marge von -17,2 % (Vj.: 5,0 %) entspricht. Maßgeblich für diesen Rückgang waren die bereits zum Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit erläuterten Effekte. In der Region Amerika schlugen sich - wie in allen anderen Industrienationen - die Unsicherheiten durch die COVID-19-Pandemie am Markt nieder. Das Interesse an Inspektionssystemen ist jedoch auch in Zeiten von "Corona" in allen Branchen und Regionen der USA und Kanada ungebrochen. Das Servicegeschäft zog wieder etwas stärker an. Der Segmentumsatz in der Region reduzierte sich um rund 21 % von 5.838 T? auf 4.632 T?. Das Segmentergebnis betrug, aufgrund höherer Intersegmentumsätze sowie umgesetzter Kosteneinsparungsmaßnahmen im Bereich der sonstigen betrieblichen Aufwendungen, 451 T? (Vj.: 180 T?), welches einer Marge von 9,7 % (Vj.: 3,1 %) entspricht. Mit einem im Januar gelegenen und somit frühem chinesischen Neujahrsfest und einem nahtlos in dieses Fest fallenden COVID-19-Lockdown ist in China der Bedarf für die Produkte der Viscom-Kunden - hier insbesondere die Nachfrage nach Automobilen - im ersten Quartal eingebrochen. Das zweite Quartal konnte Viscom in der Region Asien nutzen, um - mit den eingeleiteten Sparmaßnahmen und einem leicht verbesserten Geschäft, insbesondere in der Volksrepublik China, sowie höherer Intersegmentumsätze - das negative Segmentergebnis des ersten Quartals zu kompensieren. Die Umsatzerlöse in der Region Asien lagen bei 3.559 T? (Vj.: 9.227 T?) und das Segmentergebnis der betrieblichen Tätigkeit bei 34 T? (Vj.: 5 T?). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 1,0 % (Vj.: 0,1 %). Der Bedarf an Serviceleistungen, wie beispielsweise produktionsbegleitende Maßnahmen zur Produkteinführung und Anlaufphasen bei wichtigen Großkunden, ist besonders in China steigend. Die letzten Monate hat die Viscom AG intensiv genutzt, um sich intern in der Zentrale in Hannover neu aufzustellen. Die Reorganisation der Viscom AG beinhaltet die Gründung von Customer Care Teams für jeden Produktbereich. Die neuaufgestellten Teams unterstützen und betreuen die europäischen Kunden bei der Wahl der richtigen Inspektionslösung, der Beschaffung, Inbetriebnahme, Schulung und Instandhaltung. Damit soll erreicht werden, dass Bearbeitungszeiten verkürzt und kundenspezifische Anforderungen umfassend und bedarfsgerecht umgesetzt werden können. Mit dieser Maßnahme wurden die Kundenschnittstellen intern reorganisiert und stellen die Weichen für eine noch stärkere Kundennähe und bessere Service-Erreichbarkeit. Spezialisten aus den Produktbereichen AOI, AXI, MXI, Bondinspektion/IBV, SPI, CCI und aus den Anwendungsbereichen wie Batterieprüfung, 5G, E-Mobilität und Consumer Electronics bilden die neu geschaffenen Customer Care Teams. Die Teams decken dabei den Fachvertrieb, das Projektmanagement, die Applikation sowie den Service und auch die Hotline ab, um die Kunden über den gesamten Produktlebenszyklus kompetent und zielgerichtet zu betreuen. Die neugegründeten Customer Care Teams treten an die Stelle der bisherigen Unternehmensbereiche SP und NP, so dass eine schlanke, serviceorientierte und nachhaltig erfolgreiche Organisation entsteht. Die vertriebliche Organisation beinhaltet darüber hinaus noch den Direktvertrieb, das Key Account Management sowie die regionale Zusammenarbeit mit den europäischen Vertriebsrepräsentanten, die weiterhin zentrale Ansprechpartner für die Viscom-Kunden bleiben. Die Customer Care Teams werden bei der fachlichen Kundenunterstützung auch auf die Expertise der Fachleute im Zentralservice sowie in der Produktentwicklung zurückgreifen. Diese Neuausrichtung erfolgte als zweiter Schritt auf die im ersten Schritt vorangegangene erfolgreiche Umgestaltung der Produkt- und Softwareentwicklung, die mit voller Kraft an zukunftsweisenden Innovationen arbeitet, damit Viscom auch zukünftig mit fortschrittlichen Inspektionslösungen auf höchstem Qualitätsniveau begeistert. Das Unternehmen sorgt mit dieser Weichenstellung für ein starkes und kompetentes Zusammenspiel auf allen Ebenen. Und auch technologisch sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt, um nach der Krise wieder nachhaltig und profitabel zu wachsen: Für den neuen AXI-Systembaukasten hat sich mittlerweile das Spektrum der Anwendungen erweitert. Die ersten Batterieinspektionssysteme zur Prüfung von Rundzellen sollen im dritten Quartal 2020 ausgeliefert werden. Ein Prototyp zur Prüfung von sogenannten Pouchzellen, die in Elektroautos, Smartphones und Tablets Einsatz finden, wird ebenfalls im dritten Quartal 2020 aufgebaut. Für die Variante zur Prüfung von großen und schweren Baugruppen im Bereich der Elektromobilität konnten ebenfalls Interessenten gewonnen werden, hier werden in den nächsten Monaten erste Aufträge aus Asien und den USA erwartet. Diese Entwicklung geht einher mit einer erfolgreichen Installation einer neuen Technologie zur schnellen Gewinnung von Bildinformationen für die planare Computertomographie: In deutlich verkürzter Zeit werden sehr viele Röntgenbilder aufgenommen, die nun in Echtzeit für die Schichtbildanalyse der Lötstellen, Bauteile und Batterien verwendet werden können. Davon profitieren sowohl die etablierten X-ray-Inline-Systeme der Baugruppeninspektion als auch die Varianten der neuen X7059. Das Jahr 2020 stellt das niedersächsische Maschinenbauunternehmen vor große Herausforderungen, aber es sieht sich gut aufgestellt, um nach der Krise wieder nachhaltig und profitabel zu wachsen. "Unsere Inspektionssysteme überzeugen seit nunmehr 36 Jahren am Markt. Wir werden engagiert arbeiten und unsere Chancen nutzen, um unsere gesteckten Ziele zu erreichen", so Dr. Martin Heuser, Unternehmensgründer und Vorstand der Viscom AG. Den Konzern-Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2020 finden Sie ab sofort auf der Internetseite www.viscom.com unter der Rubrik Investor Relations.
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1115047 12.08.2020